Mal ehrlich: Im Gegensatz zu den Problemen, die momentan sonst noch so auf einen eindonnern, ist alles was mit Vinylmania zu tun hat doch wirklich nur Kinderquatsch mit Michael. Und doch bleibt Vinyl neben Live einfach die schönste Art, Musik zu hören. Zuerst sollte Vinyl von der CD beerdigt werden und es ist nicht passiert. Zwar längst in die Nische verdrängt hat die gute alte Schallplatte doch überlebt und es ging ihr dort lange Zeit prächtig. Mit mp3 und der ganzen Computertechnik schien Vinyl vor einigen Jahren dann endgültig vor dem aus. Die meisten Plattenläden mussten schließen, Vertriebe wurden zahlungsunfähig, Labels und Künstler verdienten kein Geld mehr – die Vinyl-Apokalypse schien nahe!
Doch wenn man heute zu langsam ist, dann guckt man der Schallplatte nur noch hinterher. Es scheint so, als gäbe es manchmal sogar viel zu wenig Schallplatten, um die Nachfrage zu befriedigen. Immer mehr Releases werden wieder immer häufiger nachgepresst und auch verkauft. Die De:Bug macht ein drei Ausgaben umfassendes Special über Vinyl und die Sticheleien der mp3-Traktoren in Richtung Vinyl reißen einfach nicht ab. Vinyl ist relevant geblieben. Ich wette bei all jenen, die ihre Schallplattensammlung einst digitalisiert und verkauft haben, kommt manchmal sogar ein leiser Zweifel hoch, ob das nicht vielleicht doch ein Fehler gewesen ist.
Was ist also dran am Vinyl? Warum verlieren sich die Menschen trotz unzähligen, viel praktischeren Alternativen nur zu gern darin und warum bricht bei so vielen Menschen schon beim ersten Plattenkauf die Vinylmania aus? Einige Erklärungsversuche dazu und ganz viel Liebe gibt’s noch bis Donnerstag Abend in dieser Doku auf Arte+7.